Klang durch Präzision
Gerade der brillante und klare Klang ist ein wesentliches Merkmal der SAUTER Klaviere. Deshalb setzen wir auf Handarbeit und dazu stehen dazu – denn unsere Kunden schätzen diese Klangschönheit seit nahezu 200 Jahren.
Harmonie und Präzision
Die musikalische Qualität der Klaviere und Flügel von SAUTER zeigt sich im harmonischen Zusammenspiel der wesentlichen Faktoren:
- die richtige Auswahl der Hölzer für Resonanzböden, Klangsteg und Rippen
- die „SAUTER’sche Sphärische Wölbung®“
- die präzise Verarbeitung der Stege und der Stegstifte
- die hohe und gleichbleibende Qualität der Saiten
- die hochpräzisen Agraffen für eine klare Begrenzung der klingenden Länge der Saiten
- die hochwertigen Komponenten der Saitenaufhängung wie Agraffen und Anhangstifte, die mit hoher Genauigkeit aus Messing bzw. Stahl und bei den Konzertflügeln 275 CONCERT und OMEGA Plus sogar aus reinem Titan gefertigt sind. Die Ausführung aller klangrelevanten Komponenten wird für jeden Klaviertyp individuell entwickelt und konstruiert.
Der Resonanzboden
Das Geheimnis des besonderen Klanges ist die spezielle „SAUTER’sche Sphärische Wölbung®“ des Resonanzbodens aller Klaviere und Flügel aus dem Hause SAUTER. Diese dauerhaft stabile und klangfördernde Wölbung entsteht durch einen weltweit einzigartigen Herstellungsprozess, der nur mit einer langjährigen Erfahrung beherrschbar ist. Ausgangspunkt ist gleichmäßig gewachsenes Fichtenholz aus hochgelegenen Mittelgebirgs- und Alpenregionen, das besonders hart und dennoch leicht und elastisch ist. Entscheidend für die präzise Wölbung sind die Formen und die Positionen der Rippenstäbe, die unter hohem Druck in einer Form mit dem Resonanzboden verleimt werden. Dadurch stabilisieren sie die Wölbung, die eigenständig bestehen bleibt, ohne in ihre flache Form zurückkehren zu wollen. Dies fördert den gewünschten Membraneffekt für eine dauerhafte Klangreinheit. Das in jahrelanger eigener Forschungsarbeit entwickelte Herstellungsverfahren des Resonanzbodens ist eines der Merkmale, die den SAUTER Klang so einmalig lebendig und strahlend machen.
Stege und Saiten
Die Übertragung der Energie der schwingenden Saiten erfolgt mittels der Klangstege, die mit dem Resonanzboden verleimt werden. Die Saiten liegen auf diesen Stegen mit einem ganz bestimmten Stegdruck und werden durch die Stegstifte fixiert, damit möglichst viel Schwingungsenergie auf den Resonanzboden übertragen werden kann.
Es ist die feine Abstimmung von Saitenstärke, Saitenzug und Stegdruck, die den Klangcharakter und die Ausdruckskraft bestimmen. Wenn sich auch nur eine dieser Komponenten mit der Zeit zu stark verändert, wie zum Beispiel die Wölbung, dann geht die Seele des Klanges verloren. Die Saiten bestehen aus hochwertigen Stählen, die nicht zu hart und nicht zu weich sein dürfen. Im Bassbereich sind sie mit 99,9% reinem Kupfer umsponnen, um die physikalisch notwendige Masse zu erreichen. Zur optimalen Qualitätskontrolle werden die Saiten im Hause selbst hergestellt.
Gussplatte und Raste
Der gusseiserne Rahmen aus eigener Konstruktion, in der Fachsprache Gussplatte genannt, muss die gewaltigen Kräfte des Zuges aller Saiten von über 20 Tonnen dauerhaft aufnehmen, ohne sich zu verbiegen und ohne mitzuschwingen. Das schafft nur ein Rahmen aus handwerklich aufwändigem Grauguss mit konstruktiven Feinheiten, wie sie von SAUTER eingesetzt werden.
Der Resonanzboden ist fest mit einer starken Raste verankert. Raste nennt man die schwere Balkenkonstruktion auf der Rückseite des Klaviers oder auf der Unterseite des Flügels. Dadurch kann der Resonanzboden frei schwingen und die Schwingungsenergie wird von der Raste immer wieder reflektiert, was das Erklingen der Töne verlängert.
Die Mensur
Anders als in der rationalen Kunst der Ingenieure spielt im Klavierbau das subjektive Gefühl eine wichtige Rolle. Der Klavierbauer muss zuerst entscheiden, wie sein Klavier klingen soll und dann nach Wegen suchen, dieses Ziel zu erreichen. Dazu ist der erste Schritt der Entwurf der Mensur, also die Längen, die Querschnitte und die Zugkräfte der Saiten. Dies ist die Grundlage eines Klaviers, sozusagen sein genetischer Bauplan. Obwohl man heute Computerprogramme zur Berechnung der Parameter nutzt, liegt in diesem Kernbereich des Klavierbaus ein weites Feld für empirische Arbeit, die viel musikalisches Gespür und Erfahrung verlangt. Diese Fähigkeiten und eine fast 200-jährige Tradition haben den Klavieren und Flügeln von SAUTER zu ihrem klaren und unverwechselbaren Klangbild verholfen.
Die Hammerköpfe
Der Hammerkopf ist nicht nur die Schnittstelle zwischen dem musizierenden Menschen und dem Klangkörper, er ist auch an der Ausformung des Klanges und somit an der musikalischen Ausdruckskraft beteiligt. Viele Faktoren müssen berücksichtigt werden: die Stärke, die Beschaffenheit und die Form des Filzes, der Hammerstiel und der Hammerkern und die Art der Verleimung bestimmen über das Spektrum der Obertöne und somit über die musikalische Qualität des Instruments. Das Optimum hierzu lässt sich nicht berechnen, sondern nur mit Gespür und Erfahrung erreichen.
Das Intonieren
Die Klavierbauer bei SAUTER geben dem Hammerkopf mit Hilfe von dünnen Nadeln und feinstem Schleifpapier die gewünschte Form und Elastizität, um aus jedem SAUTER Klavier den unverwechselbaren SAUTER Klang entstehen zu lassen. Auch hier entscheidet, neben der handwerklichen Fähigkeit und Erfahrung, das musikalische Gespür über den Erfolg. Nur ein fein intoniertes Instrument kann seine Klangfülle voll entfalten und alle Nuancen des Spiels zum Ausdruck bringen.
Das Spielwerk
SAUTER hat als erster Pianofortehersteller den modernen Stahlstuhlrahmen eingeführt, der jedes Verziehen der Klaviatur unmöglich macht. Die Mechanik als wichtigster Teil des Spielwerks hat die Aufgabe, die Energie, die durch das Anschlagen einer Taste entsteht, möglichst präzise über den Hammerkopf in Schwingungsenergie zu verwandeln. Gute Klaviere haben ein reiches Spektrum von Obertönen, die abhängig von der Stärke des Anschlages zur Entfaltung kommen – hier ist die Quelle der Ausdruckskraft. Deshalb ist es für jeden, der Klavier spielt wichtig, den eigenen Anschlag immer weiter zu kultivieren und so die klangliche Vielfalt zu erweitern. Das geht nur mit einer perfekt gestalteten Mechanik, die mit größtmöglicher Genauigkeit hergestellt und justiert werden muss.
Wer die SAUTER Pianofortemanufaktur besucht, wird verstehen, dass es mehr als ein Handwerk ist, die über 6.000 Teile aus Holz, Leder, Filz und Metall zu einem Spielwerk zusammen zu fügen, um einen Klang entstehen zu lassen, der keine musikalischen Grenzen kennt.